NOCHMALS: SEMAGLUTID (OZEMPIC, WEGOVY) UND OPTIKUSNEUROPATHIE

veröffentlicht von am 14. Juni , 2025
NOCHMALS: SEMAGLUTID (OZEMPIC, WEGOVY) UND OPTIKUSNEUROPATHIE

Sehnerverkrankung durch Semaglutid

Im aktuellen arznei-telegramm und in der Presse wird erneut auf das Risiko einer sehr seltenen Nebenwirkung von Semaglutid aufmerksam gemacht. Da auch einige unserer Patienten das Mittel einnehmen und viele daran Interesse zeigten, möchte ich Ihr Augenmerk nochmals darauf lenken. Seit ca. 1 Jahr gibt es Hinweise, dass der Wirkstoff in Ozempic/ Wegovy eine Erkrankung des Sehnerven auslösen kann. Diese als nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION) bezeichnete Erkrankung kann eine Blindheit des betroffenen Auges zur Folge haben.

Wie hoch ist das Risiko?

Großen epidemiologischen Studien zufolge soll das Risiko bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes in etwa verdoppelt sein und somit eine Person pro 10.000 Personenjahre zusätzlich betroffen sein. also wenn 10.000 Menschen mit Diabetes das Mittel  1 Jahr lang spritzen dann wird eine Person mehr als ohne das Mittel erkranken. Daten aus placebokontrollierten klinischen Studien weisen laut PRAC ebenfalls auf  ein leicht erhöhtes Risiko hin.

Was tun?

Bei plötzlichem Sehverlust oder rascher Verschlechterung des Sehvermögens unter Semaglutid sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht und bei Bestätigung einer NAION die Behandlung beendet werden.

Was das langfristig für die Personen bedeutet, die das Mittel einnehmen kann noch nicht abschliessend gesagt werden. Gegenwärtig sieht es so aus, dass die Vorteile der Therapie mit Semaglutid das Risiko einer NAION bei weitem überwiegen.

Hier noch die Pressemitteilung der Europäischen Zulassungsbehörde: EMA: Pressemitteilung vom 6. Juni 2025;