Grippe und die alljährliche Impfung

veröffentlicht von am 6. Sep , 2014

Wie jedes Jahr bieten wir wieder die Impfung gegen Grippe an.

Das Krankheitsbild der Grippe ist gekennzeichnet durch plötzlichen Beginn, Schüttelfrost, Husten, Fieber , Abgeschlagenheit u.a. und kann mehrere Wochen anhalten. Antibiotika sind in der Regel nutzlos und eher schädigend, da z.B. ein häufig zu beobachtender antibiotikainduzierter Durchfall den Flüssigkeitsverlust des Körpers noch erhöht. Gefürchtet sind Komplikationen wie Herzmuskelentzündung, Lungenentzündung oder Hirnhautentzündungen.

Grippe-/ Influenzaimpfung seit Anfang September

Der aktuelle Impfstoff für Grippe (Influenza) ist in unserer Praxis vorrätig. Nach den bisherigen Erfahrungen erscheint der in Nordrhein verwendete Impfstoff  gut verträglich. Selbst die sonst bekannten Impfbeschwerden wie “ dicker Arm“ und Fieber haben wir bislang nicht beobachtet.

Impfung mit dem diesjährigen Grippeimpfstoff.

Impfung mit dem diesjährigen Grippeimpfstoff.

Impfkomplikationen in England und Finnland von 2009 werden diskutiert/ Schutzdauer ist unklar

Die aktuelle Diskussion zur Grippeimpfung steht immer noch zurecht unter dem Eindruck des bestätigten Zusammenhanges zwischen dem Impfstoff von 2009/2010 und dem Auftreten der Krankheit Narkolepsie.

Interessanterweise ist die Impfstoffzusammensetzung dieser Saison unverändert zu der des Vorjahres. Inwiefern der Impfschutz der letztjährigen Impfung noch ausreicht beantwortet das RKI in einer Stellungnahme von 2013 recht schwammig:

„Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät grundsätzlich, dass alle Personen, für die eine Influenzaimpfung empfohlen wird, sich jedes Jahr im Herbst impfen lassen sollten. In der Regel wird die Antigen-Zusammensetzung der Impfstoffe jährlich an die veränderten Eigenschaften der zirkulierenden Influenzaviren angepasst. Deshalb bieten nur die Impfstoffe für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz. Aber auch für Jahre, in denen sich die Impfstoffzusammensetzung im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert hat, empfiehlt die STIKO die erneute Impfung. Grund ist, dass der Impfschutz nachlässt, je länger die Impfung zurückliegt und viele Geimpfte nach Ablauf eines Jahres vermutlich nicht mehr ausreichend geschützt sind.“

Wann sollte man sich impfen?

Die Impfempfehlungen des Robert- Koch- Institutes betreffen einen Großteil der deutschen Bevölkerung.

Indikationsimpfung sind für folgende Gruppen vorgesehen:

  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, beispielsweise
    • chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma und COPD),
    • chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten,
    • Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten,
    • Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben sowie weitere in Schwere vergleichbare chronische neurologische Krankheiten, die zu respiratorischen Einschränkungen führen können,
    • Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten mit T- und/oder B-zellulärer Restfunktion,
    • HIV-Infektion
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (bei erhöhtem Risiko infolge eines Grundleidens ab erstem Schwangerschaftsdrittel)
  • Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können

Ausserdem für Menschen , die aufgrund anderer Erkrankungen immunkompromittierende, also das Abwehrsystem hemmende, Medikamente einnehmen, wie es z.B. bei Rheuma häufig der Fall ist.

Sollten Sie eine Grippeimpfung wünschen und diesbezüglich Fragen z.B. zur Indikation, Verträglichkeit, Kostenübernahme o.ä. haben sprechen Sie uns an. Mir ist Ihre individuelle und informierte Entscheidung wichtig.